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Die Voraussetzungen, um FAI einsetzen zu können, sind einfach:
Ein Installserver der folgende Dienste zur Verfügung stellt:
- DHCP Server, ein TFTP Server (nur wenn der Client von Netzwerkkarte gebootet wird)
- NFS Server (mit ca. 300 Mbytes Plattenplatz)
- Optional ein lokaler Spiegel der Debian Software via HTTP, FTP oder NFS
Der Installserver
kann ein beliebiger Unix Server sein, idealerweise ist es aber ein
Debian System. Es ist auch möglich diese Dienste auf mehrere Server zu
verteilen.
Ein zu installierender Rechner, genannt Install Klient. Er braucht
weder CD-ROM, Tastatur oder Graphikkarte. Eine Netzwerkkarte mit
PXE-Unterstützung wird empfohlen. Die Installation kann auch von CD/DVD
oder USB Stick erfolgen.
Beide Rechner müssen über eine Netzwerkkarte verfügen.
Ablauf einer Installation mit FAI
Der zu installierende Client
bootet einen Linux Kernel (3.x oder 4.x), der sein Root Verzeichnis über NFS vom Installationsserver bekommt.
Die Klassen und Variabeln werden definiert durch die Ausführung von verschiedenen Skripten. Die vorhandene Hardware wird automatisch erkannt und notwendige Kernel-Treiber werden geladen.
Die Klassen definieren, für welche Aufgabe der Client installiert werden soll. So gibt es vordefinierte Klassen für Beowulf Knoten, ein WWW-Kiosk System, einen Rechner für Debian Entwickler, einen Demo-Rechner und viele andere Ansprüche.
Danach werden die lokalen Festplatten partitioniert und die Dateisysteme erzeugt. Dabei ist es möglich, die Daten einzelner Partitionen zu sichern und nicht zu überschreiben. Die Dateisysteme werden nun gemountet, und anschliessend werden alle gewünschten Softwarepakete installiert. Existierende Abhängigkeiten von anderen Paketen werden automatisch aufgelöst. Anschliessend können beliebige Skripte klassenbasiert ausgeführt werden, um das neue Betriebssystem oder die Anwendungen den lokalen Gegebenheiten anzupassen. FAI unterstützt für diesen Zweck verschiedene Skriptsprachen wie z.B Perl, cfengine, expect und Bourne Shell Skripte.
Als letztes werden alle Log-Dateien, die die Installation protokoliert haben, lokal auf dem Clienten, aber auch zentral auf dem Installationsserver gespeichert. So hat man an zentraler Stelle alle notwendingen Informationen der Installation verfügbar. Der Client startet anschliessend automatisch das neu installerte System.
Solch eine Installation braucht auf einem Athlon 500Mhz Rechner nur ca. 10 Minuten, wenn ca. 640 Mbytes an Software installiert werden. Bei einem Umfang von ca. 160 Mbytes an Software (etwa für einen Beowulf Knoten) dauert es nur 2 Minuten.
Ausführlicher Artikel über technische Details von FAI und 10 Jahre FAI Projekt.
Weitere Details, Screenshots und Videos gibt es auf der Projektseite
Besondere Merkmale von FAI
Eine voll automatische Installation ohne jegliche Interaktion ist möglich
FAI skaliert optimal im Clustereinsatz
Zentrale Speicherung aller Konfigurationsinformationen
Verschiedene Bootmethoden werden unterstützt (PXE,DHCP,BOOTP,Diskette)
Volle Remotekontrolle während der Installation (via ssh)
Protokolldateien werden zentral auf dem Installationserver abgelegt
Fertige Konfiguration für Beowulf-Cluster
Diskless Installationen werden unterstützt
Zugriff auf Debian Spiegel via NFS, FTP oder HTTP
Dateisysteme mit ext2, ext3, XFS und ReiserFS sind möglich
Es kann als Rescue-System zur Datenrettung und Systeminstandsetzung und Systemreparatur genutzt werden
Installation von CD ohne Installserver möglich
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